Vorwürfe

Deutsche Parkinson Vereinigung: Ex-Geschäftsführer Mehrhoff unter Untreue-Verdacht

Medienberichten zufolge soll der frühere Geschäftsführer der Deutschen Parkinson Vereinigung 1,8 Millionen Euro veruntreut haben. Die Gelder flossen angeblich auf ein Schattenkonto.

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Friedrich-Wilhelm Mehrhoff ist seit Juni diesen Jahres in Rente. Die mutmaßlichen Unregelmäßigkeiten waren dem neuen Vorstand aufgefallen, Mehrhoff äußerte sich bislang nicht.

Friedrich-Wilhelm Mehrhoff ist seit Juni diesen Jahres in Rente. Die mutmaßlichen Unregelmäßigkeiten waren dem neuen Vorstand aufgefallen, Mehrhoff äußerte sich bislang nicht.

© [M] Deutsche Parkinson Vereinigung

Neuss. Die Deutsche Parkinson Vereinigung erhebt Medienberichten zufolge schwere Vorwürfe gegen ihren ehemaligen Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Mehrhoff. Laut Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung soll dieser über Jahre hinweg Gelder in Millionenhöhe veruntreut haben. Seit Juni ist Mehrhoff im Ruhestand. Der Ex-Geschäftsführer habe auf eine Anfrage bislang nicht reagiert, teilte der WDR aktuell mit.

Die Deutsche Parkinson Vereinigung (DPV) ist eine der größten Selbsthilfeorganisationen in Deutschland. Die Organisation wirft ihrem ehemaligen Geschäftsführer vor, mehr als 1,8 Millionen Euro gemeinnütziger Gelder veruntreut zu haben. Laut DPV soll Friedrich-Wilhelm Mehrhoff vor allem Geld aus Erbschaften heimlich auf ein Schattenkonto geleitet und dann über Jahre hinweg am Bankschalter oder am Geldautomaten abgehoben haben.

Bargeld zweckentfremdet?

Es gebe keine Anhaltspunkte, dass das Bargeld für die Zwecke der DPV verwendet wurde. So erklärte es nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung ein mit der Aufarbeitung des Falls beauftragter Rechtsanwalt auf einer Versammlung der Parkinson-Vereinigung. Das Rechercheteam konnte auch Belege einsehen, auf die sich der Verdacht der DPV stützt. Der Ex-Geschäftsführer habe auf eine Anfrage bislang nicht reagiert, hieß es.

Mehrhoff ist seit Juni dieses Jahres in Rente. Die Unregelmäßigkeiten sollen dem neuen DPV-Vorstand aufgefallen sein und wurden durch eine externe Rechtsanwaltskanzlei untersucht. Der DPV-Vorstand erklärte, Strafanzeige stellen zu wollen. Die Staatsanwaltschaft wird den Vorwürfen dann nachgehen müssen.

Die Deutsche Parkinson Vereinigung ist ein gemeinnütziger Verein. Er zählt nach eigenen Angaben rund 14.000 Mitglieder und ist damit eine der größten Selbsthilfe-Organisationen in Deutschland. (kaha)

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